Freitag, 20. August 2010

Heimweg

Die gefahrene Route meiner Reise. Knapp 7000km in 20 Tagen. Die roten Punkten stellen Übernachtungen dar.



Die unglaublich netten und witzigen Briten, die ich traf und mit denen ich ganz viel Zeit verbrachte, als ich eigentlich "nur" noch nach Hause fahren wollte. :-)

Ronny und ich vor dem 55Tonnen Truck. Ich bin das erste Mal in einem so grossen Truck mitgefahren - da leuchten die Kinderaugen trotz Müdigkeit. Die schwedischen Trucks sind übrigens länger (um ca. 5m) und schwerer (um 15t) als die Deutschen. :-)


Als ich morgens im Hostel in Oslo aufwache, sind die meisten Zimmergenossen schon am Packen oder bereits weg. Es ist 10Uhr und ab 11Uhr muss man den Folgetag mitzahlen erfahre ich. Mache mich schnell fertig und schaffe es rechtzeitig ohne Probleme. Fruehstuecken bei einem spärlichen aber guenstigen Buffet. Ein Zimmergenosse (aus Bayern) den ich dort zufällig nochmal treffe, berichtet mir, dass er für eine Stunde starkes Sodbrennen nach dem Essen dort hatte. Diese Info kommt für mich leider zu spät, ich esse weiter und bleibe zum Glueck verschont. Anschliessend beginne ich mit den 3 Disziplinen meines heutigen Triathlons.

1. Koffer (je gefühlte 20Kg) bis zur Motorradwerkstatt tragen: die 10min mit der Tram und normale 15Gehminuten entfernt ist. Ich benötige gefühlte 2 Stunden, da ich die schweren Koffer ständig absetzen muss. Nachdem ein Pickupfahrer seine Hilfe verweigerte, frage ich einen Passanten, der auf dem Weg zum Büro zu sein scheint. Er übernimmt einen Koffer und der restliche Weg ist ein gefühltes Kinderspiel, weil wir uns gut unterhalten. In der Werkstatt klappt alles reibungslos und ich starte um 14Uhr aus Oslo um nun den Heimweg anzutreten. Bis nach Rödbyhaven (von dort will ich die Faehre nach Fehmarn nehmen) sind es gut 700km. Die versuche ich heute zu schaffen!

2. Motorradfahren: Ich fahre ca. 150km und muss wegen heftigem Regen und fast leerem Tank einen Stop machen. An der Tanke treffe ich auf 2 sehr nette Engländer - Vicky und Steve. Jetzt beginnt die 3. Disziplin:

3. 90min Quatschen: Wir unterhalten uns prächtig und haben viel Spaß. Die beiden wollen in 3 Monaten mit einem Motorrad durch Europa fahren. Da sie am Anfang ihrer Reise sind, kann ich ihnen meine Erfahrungen berichten, worüber sie sich freuen und einiges vieleicht auch mal ansteuern wollen. Wir scherzen viel und unser Humor ergänzt sich gut.

2. Nochmal fahren: Wir fahren nun gemeinsam in einem perfekten Tempo weiter Richtung Sueden über die Schwedische Grenze. Nach 80km stoppen wir, denn die beiden wollen hier Campen. Nun folgt nochmals Disziplin 3:

3. Wir quatschen wieder viel und haben unendlich viel Spass bevor wir uns verabschieden und die beiden mich für verrueckt erklären noch weiter zu fahren. Denn die Strassen sind meist nass und es ist bereits 19Uhr. Ich tue es, denn ich habe mein Tagesziel in Disziplin 2 (Motorradfahren) noch lange nicht erfüllt. Wir tauschen Kontaktdaten, denn die Beiden wollen auf ihrer Reise auch Berlin sehen. :-)

2. Fahren: leider alleine, doch die Musik im Kopfhörer ist gut. Die Strassen sind meist noch nass aber es regnet nicht mehr. Ich schaffe viele Kilometer. Es wird dunkler und ich reisse mich noch mal zusammen und schaffe nach dem letzten Tank-/Essstop nochmal einige Kilometer. Es ist 23Uhr und ich kann nicht mehr. Das wird mir zu riskant. Ich halte an einer Tanke an. Es halten einige Trucks und ich spreche den Fahrer eines schwedischen Trucks an.
"Entschuldigung? Ich bin Motorradfahrer und muss morgen in Hannover sein. Ich kann nicht mehr. Ist es möglich, dass sie mich ein Stueck mitnehmen?" Er meint dass sein 55Tonnen Truck eigentlich voll sei. Er schaut nochmal. Tür vom Trailer auf und dahinter verbirgt sich der Freiraum für genau ein Motorrad. *grosse Augen bekomm* Er meint:"Hol dein Motorrad auf die Laderampe!" Gesagt, getan und ich fahre vorne im 30m langen schwedischen Truck mit Ronny suedlich von Goeteborg ca. 180km bis Malmö. Wir erzählen viel, denn er ist auch Motorradfahrer. Und ich finde Trucks ja auch iwie spannend. :-) Er lädt mich dann um 1Uhr in Malmö ab und ich hätte noch ca. 250km bis nach Roedbyhaven in Daenemark. Erinnere mich aber an den Hinweis meines Dads, dass in Trelleborg eine Nachtfähre nach Deutschland geht. Trelleborg ist nur 30km entfernt. Die schaffe ich eben noch. Fahre hin und finde den Hafen schnell. Checke ein und habe Glück, die Faehre geht in 60min. Perfekter kann ein Plan nicht funktionieren. Obwohl es gar nicht mein Plan war. :-) In der Schlafkabine ausgeruht und morgens an Board gefruehstueckt, fahre ich die restlichen 250km mehr schlecht als recht aufgrund des dichten Verkehrs bis nach Alfeld bei Hannover zu meinen Eltern. Auf dem Weg statte ich der Hildesheimer Zeitung einen kurzen Besuch ab (hallo Anja) und freue mich auf zu Hause. :-)
Brauche eine Weile bis ich alles realisiere. Das wird wohl noch ne Weile dauern. :-)


Resumé: ich bin in 20 Tagen gut 6500km gefahren. Mein Motorrad hatte keine Probleme gemacht, so soll eine Honda Transalp sein. :-) Es hat mir viel Spass gemacht, die vielen Menschen und Charaktere kennen zu lernen. Auch die Natur und das Reisen war toll. Ich werde so etwas sicher so schnell wie möglich wiederholen....

Ich moechte diesen Blog auch noch dazu nutzen, den Menschen zu danken, die mich in irgend einer Weise unterstuetzt oder mir geholfen haben. Sei es meine Familie, Freunde oder Bekannte. Jede Hilfe, ob technischer, medizinischer, sozialer oder sonst irgendeiner Art oder sei es "nur" ein Gespräch, waren fuer mich viel Wert, denn es hat diese Reise zu dem gemacht, was es geworden ist. Vielen Dank dafür ! ! ! :-) Bis bald....

Donnerstag, 19. August 2010

Oslo

Blick auf einen Teil des Meteoritenkraters. Die Entstehung zu erklæren wuerde den Rahmen hier Sprengen. Nur soviel: Das gesamte Tal dort wurde durch den Einschlag des 200m Meteoriten vor ein paar millionen Jahren geprægt. Sehr eindrucksvoll!!!! Grosse Teile des Granitgesteins waren geschmolzen wie hier auf dem Bild zu sehen. Heute ein Flusslauf....


Ich glaub mich knutscht ein Elch.


Ausblick auf Oslo vom Holmenkollen.



Ich wache morgens auf und fahre direkt zum Meteoritenkrater. Zwei Touris da und wieder ist die Kasse nicht besetzt. Ich Glueckspilz. Bin mit dem Gelænde schon vertaut und laufe direkt zum Herzstueck des Gelændes. Mache meine Fotos und beginne im Regen die letzten 150km nach Oslo. Je weiter ich nach Oslo komme, desto besser wird tatsæchlich das Wetter. In Oslo fahre ich zuerst zum Holmenkollen (Skisprungschanze) und es regnet wieder. Riesiges Teil, was seit 1890(?) regelmæssig erweitert wurde. Noch ist es rund 140m hoch und sehr beeindruckend. 10€ Eintritt und ploetzlich stehe ich vor meinem ersten Elch. Leider ist dieser ausgestopft und ich werde nicht geknutscht. Meine Stiefel quitschen vor Næsse als ich die Treppen hochlaufe. Treffe eine Deutsche Familie, die ein Foto von mir macht und ich von ihnen. Danach ueber diverse Umleitungen (denn der Holmenkollen wird aktuell mal wieder erweitert) zurueck ins Zentrum (Touri-Info) um ein Hostel zu finden. Es gibt nur eins in Oslo, was zentrumsnah ist. Ich fahre hin und bekomme ein Bett in einem 8-Bett-Zimmer (fuer rund 35€), was auch voll wird. 2 Chinesen und der Rest deutsche Kurzurlauber schnarchen spæter um die Wette.
Ich checke ein und will dann schnell zur Motorradwerkstatt wegen der neuen Reifen. An diesem Tag leistet mein Navi ganze Arbeit. Hin und her, quer durch Oslo. Fahren klappt gut. Komme puenktlich 10min nach Ladenschluss da an und ærgere mich, da alles zu ist. Mmh - was nun. Entscheide mich, mein Motorrad da stehen zu lassen und den Schluessel durch die Tuer in die Werkstatt zu werfen. Ok so mache ich das. Alles gesichert, kurz nachgedacht und schluessel in die Werkstatt. NEEIIIINNNN!!!!! An dem Bund war der Schluessel fuer meine Koffer, die bereits sicher verschlossen im Hostel stehen. SCHIT!!! An den Bund komme ich nicht mehr ran. Und ich in diesen nassen Klamotten. Gehe in den Supermarkt nebenan und nach vielem hin und her, kann mir ein junger mann sagen, dass der Besitzer vermutlich in den kommenden Stunden nochmal vorbei schauen wird. Sehr beruhigend!!! Vor allem die 2,5Stunden, die ich zum glueck im Trockenen warte. Ziehe meine Stiefel aus, um die immer noch quitschenden Socken und Stiefel etwas zu trocknen. Schlafe vor dem Laden ein. Pløtzlich erscheint er nach der ewig langen Zeit wie eine Fatamorgana: Hjelpi! Er schaut mich etwas entsetzt an. Ich weiss nicht wie ich ausegesehen habe, aber er nimmt es dann locker, nachdem er meinte:"du wolltest doch heute kommen!" Bin ich ja, nur eben 10min zu spæt! Schluessel genommen und alles klar gemacht, bis morgen! Mit der Bahn eine kleine unspektakulære Oslorundfahrt gemacht und duschen im Hostel. FREU! Das "Hostel Anker"ist uebrigens ein riesiger Komplex, bei dem permanent eine Schlange an der Rezeption ist. 24 Stunden Check-in und Check-out. Wahnsinns kapazitæt dieses gebaeude.
Mache mich dann auf in die Stadt. Finde eine nette Bar ("Garage") mit einheimischen auf einem Hinterhof. Nette Musik und ich komme mit einigen Osloern ins gespræch. Wir leeren 4 Flaschen Wein, und unterhalten uns Multilingual. Sehr witziger Abend. Um drei Uhr morgens lege ich mich zu den anderen Schnarchern. :-)

In Eidslandet


Blick auf das Fjord von Eidslandet aus. Leider habe ich keine Breitbildkamera. Rechts und Links sind hohe Felswænde. :-)


Selbstportrait kurz vor der Paddeltour. kein Foto wird der tollen Landschaft gerecht.
Mit diesem Panoramblick werde ich in der superkalten Hochebene belohnt. Erinnert mich etwas an den GrandCanyon, den ich jedoch noch nie sah. :-) ich frage mich immer wo das Wasser herkommt.


Die nette Kubanerin in ihrer freundlich gruenen Arbeitskleidung. Der Supermarkt hiess passenderweise "Kiwi". Sie freute sich riesig, als ich meine drei norwegischen Sætze, die ich kann rausholte. :-)


Habe mir den abend dann doch einen Campingplatz genommen. Abends in Voss trat ich in Kontakt mit ein paar Rucksackreisenden, die vorueber liefen. 3 Franzosen, die ich eigentlich auf dem Campingplatz wieder treffen wollte. Sah sie aber nicht wieder. Der Campingplatz war recht voll und es war ca. 21:30. Baute das Zelt auf und ging zur toilette, wo ich im Waschraum (Waschmaschine, Trockner) auf eine huebsche Frau traf. Auf meine Frage ob sie Englsich spreche, antwortete sie, sie kann auch deutsch. Marie und ich unterhielten uns, aber die Chemie stimmte irgendwie nicht, sodass der Kontakt recht kurzweilig war. Abends habe ich am See in dem sich die Stadt Voss spiegelte noch einen Wein getrunken und auf das Waschen meiner Sachen verzichtet, da ich keine Lust hatte und ich auch keine Marken fuer die Maschinen mehr bekommen konnte. Am kommenden Morgen wollte ich in Voss Rafting mitmachen. Kostet recht viel aber ich habe Lust drauf. Leider ist der Wasserstand zu niedrig, so dass sie diese Touren momentan nicht anbieten. Mmh. Wie schonmal als ich irgendwas machen wollte. Ich bin dann nach Eidslandet, wo ich mit meinen Eltern vor 12 Jahren Urlaub machte. Es war schoen den Ort wieder zu sehen. Es hatte sich einiges verændert, doch der wiedererkennungswert ist erhalten geblieben. Ist eben nur ein kleines Dorf am Ende eines kleinen Fjords. Hammer Landschaft und die Menschen hier sind sehr dørflich. Habe mich mit zweien der alten Vermieter unserer Unterkunft unterhalten, die ich durch Zufall getroffen habe. Sie haben mir einen Kaffee spendiert und wir haben bestimmt 45min erzaehlt. Aus der Kanutour, die ich dort machen wollte wurde nichts, da der Vermieter des Kanus alleine im einzigen Einkaufsladen dort war und er nicht weg konnte um mir das Kanu zu geben. Nach mehrmaligen hin und her, gab er mir die Adresse eines anderen Mannes, der ein paar Berge weiter oben an ein paar Seen wohnt und der Kanus vermietet. Ich bin nach einer længeren Pause dahin. Hammer Weg! Der Weg nach Eidslandet ist schmal mit vielen, schmalen, dunklen und handgemeisselten Tunneln. Aber der Weg nach oben zu den Bergseen setzte noch eins oben drauf. Zwar keine Tunnel, aber schmaler und STEILER!!! ich haette gerne gewusst, wieviele Hoehenmeter ich auf der Fahrtstrecke gemacht habe. Geschætzt bestimmt 150-200m auf 500m fahren?!!? Es war jedenfalls steil! Oben angekommen lieh ich mir den kanadier und fuhr ueber den See. Fuehlte mich dabei etwas wie Winnetou. Die Landschaft war der Hammer und ich sass hinten im "Einbaum" und musste abwechseln rechts und links paddeln. :-) Ist schon komisch, wenn man rings um sich nur Wald sieht und nichts hoert, ausser das Rauschen des Windes durch die Bæume. Hinterher habe ich mit dem Vermieter erzaehlt, wo ich wie schon in Trondheim hoerte, dass die Deutschen bekannt sind in Norwegen Urlaub zu machen und all ihre Verpflegung mit zu birngen. Sie wollen die Landschaft und kein Geld ausgeben. Richtig! Aber ist ja auch verstændlich. Wuerden die Norweger genauso machen, wenn sie in der Situation wæren. :-) Bin nach einem længeren Gespræch mit vielen anderen Themen los Richtung Oslo. Hier habe ich nach der Paddeltour eigentlich ein Bischen mit dem Urlaub abgeschlossen, denn es geht nun definitv Richtung Heimat. Abends muss noch eine Faehre nehmen und fahre noch viel. Die Landschaft wiederholt sich und wird trotzdem es wunderschoen ist ein wenig langweilig. Dann gerate ich an einen langen Aufstieg, der langsam ist, da in den Serpentinen viele LKWs und Busse vor mir sind. Ueberholen ist meist nicht moeglich. Ich gelange dann nach der strapazioesen Teilstrecke auf eine unglaublich schoene Hochebene nahe der Stadt Geilo (gespr.: Jeilo). Es ist megaKalt hier oben, so dass ich alles Anziehe was ich habe und trotzdem friere. Oben verweile ich trotzdem bei einigen einzigartigen Panoramablicken. Will aber eigentlich nur noch ins Flachland. Die Hochebene allerdings erstreckt sich ueber weite Entfernungen, so dass auf dieser in Feucht-Klater Luft und bei starker Bewølkung ca. 100Km zuruecklegen muss. Es ist abends um 19Uhr. Das Wetter wird schlechter. Teils beginnt es zu regnen. Auf einem weit entfernten Gipfel, den ich links von mir sehen kann, ist komplett Eis oben drauf. Das kuriose ist, dass der Gipfel sich genau in meiner Hoehe befindet. *bibber* Ich komme dann spæter nach Geilo und es ist ein wenig wærmer, sonst ist das Wetter unverændert. Ich stoppe an einem Supermarkt und will mich aufwærmen. Kaufe einen Schokoriegel und die nette, junge Frau an der kasse sagt, ich koenne mich beim Kaffe einfach bedienen -ohne zu zahlen. Spæter komme ich mit ihr ins Gespræch. Sie kann nur wenig mehr Englsich als ich Norwegisch. So entwickelt sich aber ein echt witziges gespræch. Was die junge Kubanerin nur in diese Kalte Gegend verschlagen hat? Sie meint in Oslo ist das Wetter besser. Ich will ein Foto mit ihr und fahre dann weiter. Muss ja noch irgendwo uebernachten. Fahre weiter und es regnet kurz. Entdecke in der Dæmmerung ein Schild "Meteoritenkrater rechts 2Km". Biege ab und bin vøllig alleine an dem sehr auf tourismus ausgelegten Ort. Muss am Schlagbaum auch keinen Eintritt zahlen. :-) Finde die Meteoritenspuren und bin beeindruckt. Leider zu dunkel zum fotografieren und ich suche mir in der Gegend eine nasse Wiese, auf der ich keine Zeremonie mache und einfach in meinem Zelt schlafen gehe. Morgens will ich Fotos schiessen.


Mit dem Motorrad durch den længsten handgemeisselten Tunnel in Nordeuropa. Es ist sehr dunkel und schmal. Damals wurde noch keine Beleuchtung eingebaut. Fuer mich aber kein Problem mehr, da ich mittlerweile einen gut ausgepraegten Tunnelblick habe. :-)

Montag, 16. August 2010

Auf dem Weg nach Eidslandet

Das HammerPanorama am Bergsee. Danach geschah es....

Der improvisierte Deckel der Werkzeugrolle - fixiert mit Kabelbindern.

Das erste Gruppenfoto auf der Reise. (fast)
"HornyKnut" - der eigentlich gar nicht Horny ist, weil er ja keine Hoerner hat- wollte erst nicht fotografiert werden, habe ihn nach dem fuenften Versuch des Fütterns und Streichelns aber ueberlisten koennen. Seine Freunde haben in der Zeit Trucks, Busse und Wohnmobile auf der Landstrasse am weiterfahren gehindert. Wir haben uns auf der Streichelwiese vergnuegt.



Am Ausgang eines 7km langen, kalten Tunnels entdecke ich diesen Berggipfel mit blauem Eis oben drauf.....



Bin heute bereits 300km gefahren und es ist 19:45Uhr. Heute Morgen habe ich in einem InternetCafe eine Motorradwerkstatt in Oslo herausgesucht, die mir am Mittwoch oder Donnerstag neue Reifen montieren sollen. Denn der Hinterreifen ist in der Mitte schon weniger als Profillos. :-/ Bis nach Berlin geht das glaube ich nicht gut. Habe mich deswegen entschieden, die Reifen hier fuer teures Geld (mehr sage ich hier nicht) :-) noch in Norwegen wechseln zu lassen. Sicher ist sicher.
Morgens hatte ich ein tolles Gefuehl, dass es ein guter Tag wird. Mir ging es gut. Fand auf einem Berg ein Hammer Panorama mit einem sagenhaften Bergsee. Fahre mit dem Motorrad etwas ueber Stock und Stein auf dem Parkplatz und Stopp. Foto hier, Foto da und weiter ueber Stock und Stein. Die Huegel auf dem Parkplatz sind so heftig, dass ich mir denke, eigentlich muesstest du hier mit deiner Werkzeugrolle aufsetzen. Habe aber nichts gemerkt und fahre weiter. Nach 500m so ein kurzes "klack" am rechten Fuss. Schaue runter und denke"war bestimmt nur nen Stein". Denkste! weitere 300m weiter schaue ich runter und meine Werkzeugrolle ist offen und die Luftpumpe guckt raus. Mist! Angehalten und es fehlen schon Werkzeuge. Fahre zurueck. Finde nichts. Laufe zurueck in einer Bullenhitze und finde nichts. Ausser ein rundes Irgendwas, was meinen fehlenden Deckel super ergænzen soll. Bin mir unsicher was fehlt. Denke aber, dass es ein paar gute Maulschluessel (17/24) und eine Kombizange sein werden. Aergere mich und fixiere das runde irgendwas an der Rolle. Beschliesse den Tag ruhig angehen zu lassen und besonders aufmerksam zu sein. Habe oft gehört, dass die Rueckfahrt besonders gefaehrlich ist, weil man etwas entspannter und sorgenfreier wird und das Ziel kurz vor Augen hat.
Fahre ansonsten heute viel Motorrad, geniesse die Landschaft und die Einsamkeit, denn bin heute immernoch kontaktscheu. Ist auch nicht mehr so spannend, die Menschen auf dem Lande hier kennen zu lernen. Ist eben alles schon sehr westlich. Fahre durch viele Tunnel, teilweise bis zu 7Km lang. Teils sind sie so kalt, dass man friert und sie riechen wie alte, feuchte Bunker. Ausserdem sind sie schlecht beleuchtet, dass ich durch mein getøntes Visir, das sonst super ist, wirklich schlecht sehe. Freue mich jedesmal draussen zu sein.
Werde mir Heute abend wieder ein wilden Campingplatz suchen. Bin jetzt 70km noerdlich von Voss und werde auf dem Weg dahin etwas finden muessen.

Auf dem Weg zum Trollstigen

Der Blick auf den Trollstigen vom Trollvegen aus - es ist 19Uhr und A-kalt obwohl hinten die Sonne scheint -- Aber eben nur hinten....

Mein Abendlicher, wilder Campingplatz, im Kocher ist die Broccolicremesuppe. :-)

Der Blick ins Fjord vom Zeltplatz aus.

Morgentlicher Blick aus dem Zelt.... :-) Guten Morgen


Heute ist ein etwas Kontaktfauler Tag. Ich will irgendwie meine Ruhe haben. Habe so eine Art Sinnkrise vor der letzten Woche im Urlaub. Habe noch einmal mit Steeg von Beate telefoniert und heute insgesamt 450km gefahren. Anstrengender Tag, aber sehr viel Spass durch die Unmengen an Serpentinen. Dabei konnte ich auch ein wenig den Kopf frei bekommen. Wer selber Motorrad faehrt, weiss wovon ich rede. Man haette alle 20Meter anhalten koennen um ein Foto zu machen. Leider ist meine Speicherkarte wiederholt voll, so dass ich da etwas gebremst bin. Ist ja auch langweilig, wenn man 1000 Berge auf 2000 Fotos hat. Trollstigen ist ein Touristenort, wo alles hochgekarrt wird, was eine Hand und ein Portmonaie hat. Der Weg ansich geht aber. Ist sehr spektakulaer, die heftigen Serpentinen zu fahren und oben den Ausblick zu geniessen. Zum Glueck waren oben nicht soviele Touris. Wobei ich sagen muss, dass ich auch andere Strassen sah, die teilweise noch krasser waren (Geirangerfjord - Geiranger Richtung Trollstigen). Abends finde ich einen tollen Platz zum Wildcampen, genau an dieser eben genannten Serpentinenstrecke. Auf einer blickgeschuetzten Wiese neben der Strasse stelle ich mein Zelt hin, mache mir eine Suppe denn es ist sehr sehr kalt hier oben und ich vermisse meine Wollmuetze. Spæter trinke ich ein glæschen Wein und rauche ein Zigarillo. Ich habe gut geschlafen und wache morgens mit einem Hammer Panoramablick auf. Mache mich dann auf den Weg Richtung Eidslandet. Meine Eltern kennen den Ort. Ansonsten ist er nicht weiter von Bedeutung. :-)


Wer mit mir ein Stueck den Trollstigen hochfahren will, kann sich dieses Video anschauen:

Auf Wiedersehen Trondheim

Der alte Hafen von Tronndheim.

Eine alte Hafenbruecke - sehr touristisch.
Alles nur 150m von meiner Pilgerherberge entfernt.



Ich habe mich nachdem ich mit Beate telefonierte auf zum "3B" gemacht. Es waren noch mehr Dartspieler als gestern da und sie haben ein kleines Turnier gespielt. Ich machte mit, obwohl viele von ihnen bei der Dart-EM mitspielen, die MitteOkober in Amsterdam stattfindet. Ich bin auch als Erster ausgeschieden. :-) Hab mich gut mit Beate und Steeg unterhalten. Ich sollte auch an ihrem Telefon den Uebersetzer zu den Deutschen freunden machen. Denn die in D koennen schlecht Englisch und in N koennen kein D. Witzige Situation. War aber auch teils etwas bloed, wenn ich etwas uebersetzen sollte, was ich nicht konnte. Spæter sind wir dann noch in einen Pub gegangen, wo aber nicht viel los war. Die beiden wollten zurueck ins 3B und ich entschied mich die Clubs zu erkunden. Wir haben schon vorher abgemacht, dass Beate im Oktober ihre bekannten in Deutschland besuchen will. Wir wollen uns dann irgenddwo in D treffen. In einem der kommenden Clubs wollten sie meinen Ausweis sehen, da nur Leute ueber 20 rein durften. Ich hatte meinen nicht bei. Konnte auf sein Fragen hin aber verstændlich machen, dass ich schon berufstætig bin usw. Dank meinses Touri-Bonus (glaube ich) bin ich dan drinnen! Das "Gossip" war recht leer, denn die meist jungen Leute verteilten sich ueber 4 Etagen!!! Eine Etage war allerdings proppenvoll dafuer gefiel mir die Musik hier aber nicht. Ich schnuppere rum und entscheide mich nach einem kostenfreien Wasser fuer einen anderen Laden. Im "Downtown" sind es nur 3 Etagen, es ist aehnlich leer. Die Musik ist besser. Ein Bier fuer 10€ muss reichen. Danach wieder Wasser. Mit einem Mal fuellte sich alles. Norweger sind Rudeltiere. Sie treten immer mindesten zu Dritt auf. So kann es auch sein, dass mit einem Mal 10 Frauen die Tanzflaeche stuermen. Das Downtown ist angenehmer, da auch Publikum in meinem Alter vertreten ist. Wie in allen Klubs hier ist es auch im Downtown so, dass es kein normales Tanzen gibt. Es ist immer gleich ein "ausflippen". Um 2 wird næmlich alles zu gemacht, daher muss ordentlich Gas gegeben werden. Ich tanze spæter auch. Es ist unglaublich, wie hier auf der Tanzflæche und auch zwischendurch gebaggert wird. Ich habe jemals noch kein vergleichbares Land kennengelernt! Es ist auch kein baggern indem man mit den Augen zwinkert oder einen "Spruch" macht. Hier gehts gleich zur Sache. Koerperkontakt wird gross geschrieben. So werde ich zum Beispiel auf der einen Tanzflaeche von einer blonden, gut aussehenden und gut proportionierten Norwegerin angetanzt, so dass es fast an eine Fortpflanzungszeremonie heranreichen koennte. Es ist heftig!!! Muss aber auch sagen, dass ich nicht weiss, ob ich meine Wunschfrau so kennen lernen moechte. Glaube nicht. Denn man weiss ueberhaupt nicht mit wem man es da zu tun hatte. Sie wusste bestimmt nicht mal, dass ich nicht ihre Sprache spreche. Bekomme ein wenig ein schlechtes Gewisssen, als ich in meine Pilgerherberge von Klosterverschnitt zurueckkehre. Geniesse aber die wenigen Stunden Schlaf, denn es gibt nur bis 10Uhr morgens Fruehstueck, was ich unbedingt mitnehmen will. Hier ist die Endstation der Pilgerer. Vieleicht kommen die mir deswegen alle so komisch vor. Freue mich jedenfalls weg zu fahren, denn etwas nerven die doch. Wære noch ein Tag Party gewesen, wære ich geblieben. O:-)
Ich mache ein Paar Bilder von Trondheim und mache mich auf Richtung Trollstigen. Verfahre mich mehrfach dank meines Navis und stosse dadurch aber den ganzen Tag regelmæssig auf unglaubliche Serpentinenstrassen. Diese machen enorm Spass. :-)

Schoene Kurvige Strecke in Norwegen... vor ist glaube ich ab und zu ein BMWfahrer zu sehen....

Samstag, 14. August 2010

Norwegen

Kurzer Stop in Schweden.

Suchbild: Zwei Marios. Nur einer von beiden ist "super". :-)

Der Dom von Trondheim. Man beachte die vielen, filigran ausgearbeiteten Figuren in der Fassade! Noch viel schoener bei Nacht mit Beleuchtung...


Guten Morgen in Trondheim, nach einer fast durchzechten Nacht ein Traumpanorama, was mich ein Bischen an das Leinebergland erinnert.



Ich bin morgens aus dem Zelt gekrochen und fuehle mich sehr erholt nach dem anstrengenden Tag gestern. Ich hatte gestern auch ein erfrischendes Bad im schoenen, kalten See. :-) Nicht nur ueber dem steht heute morgen eine dichte Nebeldecke. Ich packe nach dem Fruestueck alles ein und will heute bis nach Trondheim in Mittelnorwegen kommen. Das sind rund 350km. Straffer plan. Kurz vor der Grenze, wo ich noch eine Schwedische Postkarte kaufte, traf ich wieder auf Robert mit seiner KTM. Welch ein Zufall. Er laechelt wieder kein Bischen und daher quatschen wir nur kurz und trennen uns dann wieder aufgrund verschiedener geplanter Routen. Ich will ja nach Norwegen, was ich nach Karte in wenigen Kilometern erreicht haben muesste. Es deutet aber auf der Strasse ncihts darauf hin, dass ich inNorwegen bin. Nur die Farbe der meist fehlenden Fahrbahnmarkierungen aenderte sich irgendwann. Eines muss ich nochmal sagen: Die Besten Strassen, auf der ganzen Reise hatte bisher Estland! Die Schweden und Finnen genauso wie die Norweger haben teilweise noch viel schlechtere Strassen die allerdings als gute Strasse gekennzeichnet sind! Nungut, das soll mich nicht stoeren. Will ja nur drueber fahren und nicht drauf schlafen. Das Wetter ist wieder guetig. Knapp 30Grad. teils bewølkt. Die Streckenfuehrung koennte schoener nicht sein. Viele Kurven, hoch, runter, tolle Aussichten, die man meist nicht sehen sollte, da man auf die Strassse gucken muss. Ich gelange spaeter an eine kleinere Grossstadt - Steinkjer. Wollte hier nur kurz was essen, denn es ist nach Mittag, aber hier ist sowas wie Stadtfest. Also laufe ich mal drueber. Ist auch ganz huebsch an zu schauen. Also ich meine die ganezen Norwegerinnen. O:-) Von denen habe ich aber keine Fotos gemacht. :-) Lediglich meinen Namensvetter habe ich mit mir zusammen ablichten lassen. Ich fahre nach einer kleinen Pizza weiter. Die Landschaft sieht nørdlich von Trondheim fast so aus wie im Alpenvorland. Kleine beschauliche Bauernhøfe und Ortschaften und bluehende Almwiesen mit vereinzelten kleinen Flusslaeufen. Ich erreiche nach insgesamt 4200km und 13 Tagen Trondheim am Freitag. Hier findet grade eine Siegerehrung eines Orientierungslaufes statt. Viele Menschen und Musik auf dem Markt. Ausserdem fallen mir erst nur einer dann aber dauernd rausgeputzte amerikanische Oldtimer auf, die den ganzen abend lang durch die Stadt fuhren. Drøhnendes grummeln, waerend sie gmuetlich in kleinen Grueppchen spazieren- bzw. Schaufahren. Gesehen werden! Ich finde keine Unterkunft und kein Internetcafe. Das kann ja wohl nicht sein!!! Auch in der Touri-info ist nichts zu holen. Die Kirche entpuppt sich als Treffpunkt fuer betrunkene Obdachlose - nicht gerade einladend. Mmh. Was nun. Es ist mittlerweile acht und und teilweise troepfelt es von oben. Ich will das Freitagabend-Nachtleben in Trondheim erleben und nicht irgendwo weit draussen auf einem Campingplatz schlafen. Also Stelle ich zoegernd mein Motorrad am Hafen ab, ziehe mich um und mache alles regenfest. Gehe dann los um das Nachtleben zu erkunden. Gehe zuerst in eine nette, kleine Bar. Vorwiegend Leute um 50-60 Jahre. Doch ich trinke ein Bier. Wohlwissend, dass ich spaeter evtl. nochmal fahren mus und jetzt eins trinken koenne. Ich komme mit einem Paerchen ins Gespræch, die sich spaeter als Geschwister herausstellen. Beide sehr nette Norweger. Spaeter gehen sie nach Haus und ich in die naechste Bar (B3), die nicht weit ist. Dort schaue ich bei ein paar Dartspielern zu. Nach einer Minute grinst Beate und quatscht mich an. Hin und her, sie erklært mir auf englisch die Regeln des Spieles, was sie gerade spielen und ich werde eingeladen. Pløtzlich sind noch weitere Leute da und wir spielen zu sechst. Beate ist sympatisch und aufgeschlossen, genau wie die meisten Anderen. Sie hat Freunde in Hamburg - Harburg. Habe generell den Eindruck, dass die Norweger den Deutschen gegenueber sehr aufgeschlossen sind. Wir spielen alle ca. 6 Runden, was bis ca. halb eins dauert. Ich komme noch mit dem Top-Darter (spielt in der EU-Liga) ins Gespræch. Er ist auch sehr entspannt und empfielt mir sein Dorf, um dort waldnah das Zelt hin zu stellen. Wegbeschreibung auf Bierdeckel und eingesteckt. "Vielleicht sehen wir uns Morgen frueh...." Spaeter geht Beate ins Carl-Johan. Ein Pub in dem ein Freund von ihr Dj ist. Der Laden ist gut leer und wir treffen einige Bekannte von Beate. Sie ist in Trondheim geboren und kennt jeden! Sie hatte vor 5 Tagen eine KnieOP, kann daher nur humpeln, geschweige dann Tanzen. Leider schliessen in Trondheim alle Bars um Punkt 2Uhr. Daher ist der Abend entgegen meiner Hoffnung recht kurz. Beate (36) telefonierte zwischendurch mit ihrem Mann, ich erfahre dass sie zwei Kinder hat (Zwillinge) und sie mich sehr gerne bei ihr aufnehmen wuerde, da ich ja immernoch keine wirkliche Unterkunft habe, es aber nicht tun noechte, da ihr Mann gerade Lachsfischen ist und erst morgen wiederkommt. Verstehe ich sehr gut! Kein Ding! Ich werde definitiv klar kommen! Wir tauschen Nummern und verabreden uns fuer den kommenden Tag mit Ehemann. Ich finde in den anderen Læden auch nur noch betrunkene, ausgelassen feiernde Leute, auf deren Level ich nach meinen unzaehligen Glaesern Wasser auch nicht mehr bin. Ziehe mich dann an, gebe die Adresse von dem TopDarter ins Navi ein und erreiche nach 15min Fahrt einen idyllsichen Vorort, der ruhiger nicht sein kann. Man hørt NICHTS! Bekomme ein ungutes Gefuehl mit dem Motorrad durch den Ort zu "bollern". Auf der beschriebenen, kilometerlangen Strasse weiter hinten im Wald finde ein ruhiges plætzchen fuers Zelt. Mir ist etwas unwohl dabei. Dennoch, es ist 4Uhr morgens und ich kann gut einschalfen. :-)
Am kommenden Morgen wache ich auf und bleibe noch etwas liegen. Es laufen gegen halb elf zwei Einheimische vorbei, die ihren Gang verlangsamen, etwas reden, etwas lachen. Ich verstehe nur ein Wort: "Student". Spæter verlasse ich das Zelt und erlebe einen fantastischen Blick ueber einen riesen See im Tal und ueber die Vororte von Trondheim. Neben mir entdecke ich einen Ameisenhaufen, der mich allerdings in Ruhe gelassen hat. :-)
Nach dem Fruehstueck fahre ich zurueck nach Trondheim und finde nach kurzer Recherche eine Pilgerherberge mit Internet, Einzelzimmer und Fruehstueck. *Traumhaft*!
Es ist alles sehr religiøs eingerichtet. Logisch! Im Hintergrund læuft Kirchenmusik und im Empfangsbereich brennt eine Kerze. Ich fuehle mich nicht unwohl. Ein schlechtes Gewissen habe ich auch nicht, war ja gestern eine Weile in der Trondheimer Kirche gewesen. :-) Nachdem ich eingecheckt habe esse ich einen Kuchen und einen Kaffee dazu. Ich treffe auf eine gleichaltrige Deutsche, die diesen 600km Pilgerpfad von Oslo bis Trondheim wirklich gelaufen ist. Sie ist sehr mitteilungsbeduerftig und wir quatschen eine Stunde. Anschliessend gehe ich duschen und esse eine Banane. Dann bekomme ich eine SMS von Beate, ob ich noch in Trondheim bin. Ja, und wir verabreden uns....

Schweden

Niilo und ich auf der ostdeutschen Faehre von Vasa nach Umea.

Robert und ich, nachdem wir die Faehre verlassen hatten.

Ich am Feuer, vor dem See. Gerade am Essen - Kæsebrot.



Der See. Ich habe tausende Fotos gemacht. Leider wird keines seiner Schønheit gerecht. Mir fehlt eine Breitbildkamera...


Ich stehe am Donnerstag morgens frueh auf um die Faehre in Vasa zu erreichen. Alles klappt gut. Ich bin puenktlich. Auf der Faehre mache ich es mir nach einem ausgiebigen Fruehsueck am spaerlichen Buffet in einer Ecke auf Deck bequem und hoere etwas Musik bei einem Kaffe. Die Fahrt soll 4,5 Stunden dauern - exklusive Zeitverschiebung, denn die baltischen Lænder und Finnland liegen eine Stunde zurueck glaube ich. Nach einer Weile werde ich angesprochen. Sehe aber nur, wie sich der Mund von Niilo in meine Richtung bewegt, da ich ja Musik høre. Wir fangen dann an zu erzaehlen. Ich weiss gar nicht mehr worueber alles, denn er konnte mit seinen ich glaube ca. 60 Jahren nicht gut englisch. Der Dialog besteht vorwiegend aus Hauptwoertern. Wie "Faehre, Schweden, kalt". Das klappt eine ganze Weile sehr gut, bis einem nach ca. 2,5 Stunden langsam die Themen ausgehen. :-) Ich wollte ein Foto mit ihm. Er musste sich dann aber erstmal einen Longdrink holen. Denn er gehoert zu jenen Schweden, die.... . Als er wieder kam, erinnerte er mich an das Foto. Ich gab den Apparat einem anderen Fahrgast. Der holt seine dicke Brille raus und zittert stark mit der Kamerea in der Hand. Dennoch ist das Foto gut geworden, wie man oben sehen kann. Niilo erzaehlte mir ueber das Schiff auf dem wir sind, denn er war auch mal irgendwie bei der Marine der so. Taucher glaube ich. Er teilt mir etwas ueber dieses Schiff mit, was uebrigens ziemlich viel rostet - im vergleich zu anderen Schiffen, die ich sah. "Schiff, Deutschland, zwei Teile, Osten, Rostock" Er meint damit, dass dieses Schiff wohl in Ostdeutschland (DDR), Rostock gebaut wurden ist. Tatsæchlich steht auf einigen Stahltrægern "Peine". Wir setehen also auf gutem, rostenden Peiner Stahl. :-) Ich wollte mir die Bruecke anschauen, leider wurde mir das aber von der "netten" Dame in Uniform verwehrt. Niilo und ich wiederholten einige Themen, bis irgendwann ein weiterer Mann auftauchte, der Deutsch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch und Englisch konnte. Er meint er lebte ueberall mal und die Themen wiederholten sich nochmals. Langsam wurde ich muede und habe einen gleichaltrigen Motorradfahrer angesquatscht um mich aus der Affaire zu ziehen - Robert. Robert kommt aus Finnland und will ein paar Tage in Schweden DirtRoads (unbefestigte Strassen) fahren. Ja, da koennen wir doch ein stueck zusammen fahren dachte ich. *freu* Nein er will die wenige freie Zeit lieber alleine Fahren. Mmh. Na ok, ich will mich nicht aufdraengeln. Wir reden ueber die weiteren Tourplæne beiderseits und schauen nach Verlasssen der Faehre bei einem Stopp nochmal auf die Karten. Ich mach ihm nochmal verstaendlich, dass ich es schade finde, dass wir nicht gemeinsam fahren. Irgendwie tun wir es dann doch, wobei er etwas die Richtung angeben darf und ich habe ein schlechtes Gewissen, mich aufgedrængelt zu haben, weil er wie auch auf dem Foto zu sehen selten mal laechelte. Von den gemeinsamen 250km durch Schweden Richtung Westen waren letztendlich knapp 100km DirtRoads. Ich muss aber sagen, dass ich im Nachhinein etwas froh bin, dass wir uns danach trennten. Er hat naemlich seine fast nagelneue KTM LC8 mit teurer Touratech-Vollausstattung (Von der Sitzbank, ueber ProKoffer bis zum Halstuch) ganz schoen zuegig ueber die Piste bewegt. Da hatte ich mit meiner nur halb so starken Maschine schon zu kæmpfen dran zu bleiben. Habe aber stets den Kopf eingeschaltet gelassen und auch an stellen gebremst, wo er es nicht tat. Er beantwortete meine anschliessende Frage nach seiner bisherigen Gelaendeerfahrng mit negativ. Er ist bisher nur Strassenmaschine gefahren. Da habe ich mehr Erfahrung, wenn ich mich auch nicht als erfahren bezeichnen wuerde. Gut dass wir getrennt weiter fahren. Es machte richtig Spass, war aber auch super stressig mit 110km/h ueber einen fest gefahrenen Schotterweg zu heizen. Ein Video von diesem Synchronflug habe ich aus Sicherheitsgruenden nicht machen kønnen. Wære aber sicher toll gewesen.
Diesen Abend lieber Peter, wollte ich zu gunsten meines Geldbeutels wild campen. ;-) Zum glueck gibt es in der wesentlich abwechslungsreicheren Landschaft in Schweden (im vergleich zu Finnland) ab und zu solche kleinen "Grillplætze". An so einem liess ich mich nieder, denn das Wetter war auf meiner Seite mit Mitte 20Grad. Ich machte ein Feuer. Die Møven ueber dem fantastischem See, in dem abends die Sonne schimmerte schrien. Es war teils etwas unheimlich zugleich aber super idyllisch. Letzten Endes schlief ich sehr gut, nachdem mich die Moskitos ordentlich matretiert hatten. :-) Mein rechtes Bein sieht jetzt entsprechend aus. :-) (Trotz Off-Moskito-Spray)

Mittwoch, 11. August 2010

Letzter Tag in Finnland


irgendwelche Voegel, die ich noch gerade schaffe zu fotografieren. Noch leiser konnte ich nicht machen. :-) So gross wie Stoerche, aber komplett grau und irgendwie imposante Tiere.
Der leere Salat- und volle Doenerteller...
Eva, die Redakteurin und ich nach dem "leckeren Essen"
Achtung Elch. Meinetwegen koennten sie diese Schilder auch weg lassen. Ich habe noch keinen auf der Strasse gesehen....
Schoener Highway, aber etwas langweilig zu fahren auf die Dauer....



Immer vergessen, jetzt hole ich es nach: Ich habe bereits 3100km gefahren. :-) Unwohlsein in der Gashand und der rechten Schulter hatte ich in den ersten 4 Tagen, mittlerweile hat mein Koerper sich an die Belstung und Haltung gewoehnt. Lediglich der Hintern macht sich manchmal bemerkbar. Aber ist alles entspannt, wenn man eine kleine Pause gemacht hat oder auch mal ein Stueck im Stehen faehrt.


Ich mache mich morgens auf Richtung Vasa. Dort will ich die Faehre nach Umea (Schweden) nehmen. Ich will die Faehre reservieren, da die nur einmal taeglich faehrt. Leider bekomme ich die Hotline von hier nicht erreicht, doch mein Bruder managt das von Deutschland aus. Danke! ;-) Faehre ist reserviert und ich kann die 200km nach Vasa entspannt angehen. Ich nehme entgegen den Empfehlungen die lanweilige aber kuerzere Landstrasse an der Kueste entlang. Benutze dann aber kleinere Landstrassen an der Kueste, wo ich teilweise sogar das Meer sehen kann. In einem kleinen Ort sehe ich eine Doenerbude. Wollte ja im Baltikum schon einen Doener essen und hole das jetzt nach. Ich bezahle 9,50 inklusive getränk!!! Ich frage nach der Groesse der Portion. Er deutet auf die Groesse einer Servierplatte. Ok, hoffentlich hält er was er verspricht! Er deutet dann auf ein Salatbuffet: Da koenne ich mich auch bedienen. Sehr schoen. Ich mache den normalgrossen Teller voll, denn ich weiss ja nicht was noch kommt. Spaeter bringt er mir das restliche Essen. Nochmal Salat auf der Servierplatte und uebel viel Fleisch und Kartoffeln. Ok, Verständigungsprobleme lassen die gewuenschten Pommes zu einer Art Kartoffelsalat werden. Ich fange trotzdem an zu Essen, nachdem ich das fotografierte. Zum Glueck habe ich beim Salat zugeschlagen, denn das Hauptgericht lässt geschmacklich zu wuenschen uebrig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich bin nicht alleine in diesem Laden, was mich jetzt eigentlich wundert. Am TIsch neben mir sitzt eine gleichaltrige Finnin - Eva ist ihr Name. Sie hat eine Pizza bestellt. Wusste sie von der nicht vorhandenen Qualität des Doenertellers? Ich spreche sie an, nachdem ich sie anstandshalber habe aufessen lassen. DOch auch sie isst nicht alles auf. SIe meint aber ihre Pizza wäre gut gewesen. Sie erzaehlt mir, dass sie auch zum ersten Mal in diesem kleinen Ort ist. SIe ist Redakteurin bei einem Radiosender in Helsinki. Hier in diesem Ort will sie den schnellsten Läufer aus Finnland interviewen. Sie erzaehlt mir noch viel ueber die Kultur, und dass ich mich eigentlich im "schwedischen Teil" Finnlands befinde. Denn hier sprechen alle immer beide Sprachen. War mir nicht bewusst, denn ich verstehe ja eh kein Wort. :-) Sie muss dann aber bald zu ihrem Läufer und somit platzt auch mein Vorschlag auf ein späteres Eis. Ich muss ja eigentlich auch nach Vasa, denn die Faehre geht frueh am Morgen. Ein Interview ueber eine Ostseeumrundung konnte ich auch nicht geben. :-)
Der Tag heute ist wesentlich sonniger als gestern. Nur ein kurzer, schwacher Schauer zwischendurch. Als ich in Vasa ankomme, entpuppt es sich als huebsche, mittelgrosse Stadt mit einem lebhaften Zentrum. Ich finde einen Infopoint mit einer Jungen Frau, die im Fruehjahr in Berlin bei ihrem Cosin war und sie gibt alle möglichen Tipps fuer diesen Abend. Leider ist es Mittwoch und ich will sehen, was ich davon umsetzten kann, bzw. wieviel los sein wird. Immerhin habe ich eine Liste mit Hostels. Da werde ich gleich einchecken. Ich sprach auf der Srasse mehrere Leute nach einem Internetcafe an. Zwei Maedels meinen es gibt so etwas nicht. Ich meine vieleicht in der Buecherei? Da sagen sie oh ja, das kann sein. Ich denke aber dass diese schon zu hat und versuche es erst gar nicht. Das naechste ist ein Pärchen. Sie beanworten meine Frage ob sie englisch sprechen mit "no". Die naechsten sind zwei Chinesen. Sie kommen von hier - sehr gut. Aber ein Internetcafe kennen sie nicht. Sie wäen froh, wenn es ueberhaupt ein cafe gäbe in der stadt - danke. (da weiss ich mehr) ;-) Das kommende pårchen ist sehr nett. Sie helfen mir weiter und verweisen auf eine Bar nicht weit, die einen Laptop stehen hat. In der wohl einzigen Bar mit Internet habe ich gesessen, waehrend im Hintergrund viel Jimmi Hendrix, Marvin Gaye und Stevie Wonder lief. Schoen!
Mittlerweile habe ich im ersten Hostel, eine alte, hölzerne Militaerkaserne fuer 45Euro eingecheckt. Es ist ein Hammer Gebaeudekomplex. Alles ist sehr sehr muehevoll restauriert und hergerichtet. Eine Mischung aus Militärmuseum und Kolonialstil. Ich habe ein Einzelzimmer. :-) Ich checke hier ein, da ich gleich noch in die Stadt will. Im Sadtpark ist das Wildcampen verboten. :-)
Soviel erstmal aus Vaasa (finnische Schreibweise mit Doppel-"a").

Letztes update aus Vasa: Ich bin abends unterwegs gewesen. Viele Bars, Cafes und auch Diskos. Leider ist es Mitwoch, daher ist alles etwas leer. Einige Menschen, die einen eher reservierten Eindruck machen. Ich komme dennoch mit Sophia und Camila ins Gespräch, was auch sehr nett ist, doch als ich sie nach dem Verabschieden zufällig nochmal treffe, sind auch sie, wie sie selber ueber die Finnen sagten, etwas kuehl. Obwohl morgen hier in Vasa eine Kuenstlernacht sein soll - vieleicht groesstes event in der Stadt im Jahr - entscheide ich mich die bereits gebuchte Faehre morgen frueh trotzdem wahr zu nehmen. Denn an der Kuehlheit des Charakters ändert auch die Menschenmenge unwesentlich etwas. :-) Stattdessen freue ich mich auf mein Koenigliches Bett hier im Hostel. Das wohl beste Bett auf meiner Reise.

Finnland die Zweite

Die Schaeren von meinem Campingplatz aus...


Der nette uebersetzer, der fliessend aber nicht akzentfrei deutsch spricht zeigt auf den Heimathafen der Faehre - Turku.
Leo, der Biker aus Finnland. Ich gucke etwas komisch, weil der selbstauslöser etwas unerwartet kam.

Eine Insel auf den Schaeren. Hier im Schilf entdecke ich ein schwimmendes Reh, kriege aber leider kein Foto hin. Ich sah nur den Kopf. Gibt es hier Rehe? Wenn nicht war es ein Elchjunges - möglicherweise mein erster Elch?!?!

Die Schaeren von einer der Faehren...

Michse auf den Schaeren. Auf dem kopfhoerer laufen glaube ich "The Doors - Riders on the Storm". Hoerte ich auf den Faehren jedenfalls oefter.

Nochmal die Schaeren...




Ich uebernachte auf dem Campingplatz in einem kleinen Holzhäuschen, das nur 35€ kostet. Ich schlafe sehr gut. Draussen sind regelmässig Regenschauer. Aber das nette Mädel an der Rezeption sagte mir, dass es morgen besser werden soll. Ich hoffe! Abends trinke ich noch ein estisches Bier und haue mich hin nach einigen abendlichen Spaziergängen hin. Am kommenden morgen sieht das wetter nicht wirklich besser aus. Ich mache mich aber auf zu den anderen Faehren. Denn insgesamt sind es galube ich 8 Stueck um die kleine Schaeren Rundfahrt zu machen. Eine habe ich gestern gehabt also folgen die restlichen Heute. Ein gutes Timing ist erforderlich um ueber die Inseln zu fahren und dann die kommende Faehre abzupassen. Auf den Inseln gibt es aber meist nur eine Haupstrasse, man kann also nicht viel falsch machen. Die Strassen verlaufen wie eine Achterbahn. Traumhaft! Teilweise wird mir aber kurz uebel von den vielen aufs und abs und den kurven. An einer Stelle verfahre ich mich und muss eine alte einheimische Dame nach dem Weg fragen. Sie kann leider kein Englisch, ich sage ihr aber, dass sie mir trotzdem den Weg erklären soll. Komischerweise verstehe ich kein Wort, weiss aber genau was sie meint und ich finde den Weg. :-) Auf der kommenden Faehre treffe ich ein deutsches RentnerPärchen, die sich irgendwie einen einheimischen Uebersetzer geangelt haben, der ihnen die Inseln zeigen will. Ich erzaehle viel mit ihnen, besonders mit dem uebersetzer, den ich ihnen fuer fast eine ganze Faehrueberfahrt klaue. :-) Unsere Interessen (des Pärchens und meine) sind aber zu verschieden, dass ich mich nicht bei ihrer Rundtour anschliesse. Später treffe ich auf einen Biker, Leo, der auch aus Finnland ist und einen kleinen Kurzurlaub macht. Wir erzaehlen viel auch ueber gemeinsame Themen und wir tauschen Emails und Skype-Kontakt aus. Ich bekomme wieder einige Tipps fuer die weitere Tour. Leider haben wir eine unterschiedliche Weiterreise, nachdem wir die Letzte Faehre verlassen. Somit mache ich dann auf den Weg nach Rauma (wurde mir oefter empfohlen), denn da soll die Altstadt der Hammer sein. Ich erreiche Rauma gegen 18 Uhr nach einigem Ärger mit diesen nervigen Finischen Automatik-Tankstellen. Meine Karten gehen da nicht und wenn man keinen passenden Schein hat, tankt man nur einen Tropfen oder man verschenkt die Haelfte.

In Rauma fahre ich durch die Altstadt und beschliesse hier zu nächtigen, da es sehr schoen aber verschlafen ist. Ich gebe der Stadt mehrere Chancen, finde aber keine Unterkunft unter 100€. Dann entschliesse ich mich doch weiter zu fahren nach Pori-Yyteri, dass mir auch mehrfach empfohlen wurde und etwas groesser sein soll. Nach ca 50km entpuppt es sich als recht industrielle Stadt. Lediglich der Strandberecih Yyteri ist sehr schoen. Aber auch nicht billig. Wegen des Regens bin ich fast den ganzen Tag in Regensachen gefahren, obwohl es oft auch trocken ist und ich nehme abends am Campingplatz wieder eine kleine Holzhuette. Mein Geldbeutel hofft auf besseres Wetter!!! Ich gehe in der Dämmerung an den Strand, nachdem mir 4 einheimische Jungs (ca 22) den Weg beschrieben haben. Sie meinten das hintere Tor sei schon zu. Ich muesse aussen rum gehen. Ich laufe trotzdem zum Tor und das ist zu. Jedoch ist direkt daneben ein mannsgrosses Loch im Zaun. Ab zum Strand. Der ist wirklich traumhaft. Hohe Duenen, ein kleiner Binnensee und ein wenig Baumbewuchs. Lediglich 4 Leute spielen in der Dämmerung Volleyball. Das sieht tagsueber bei sonnenschein bestimmt anders aus, denn es ist alles auf "viele Menschen auf kleinem Raum" eingerichtet. Nachdem ich ein paar Songs Thomas D gehoert habe und den starken und kuehlen Wind genossen habe, gehe ich zurueck zum Campingplatz. Da ich mich nicht entgueltig von den Jungs verabschiedete gehe ich wieder hin. Die haben ein Lagerfeuer gemacht und der eine trinkt Bier. Ich quatsche mit ihnen. SIe waren im Gegensatz zu mir in der Armee ebenfalls wie in Deutschland 9 Monate. Ich erzaehle meine Story von der Musterung und wir quatschen ueber eine ganze Menge andere Dinge. Später muessen sie gehen weil der Bruder des einen (Campingplatzhausmeister) Feierabend hat und der andere am kommenden Morgen Umziehen will, also das Haus seiner Eltern verlässt. Das Feuer brennt weiter (alles ist nass und die Feuerstelle abgesichert) und wir verabschieden uns. Fuer heute hat der wetterbeicht besseres Wetter vorher gesagt, wie auch fuer gestern. Es scheint auch tatsächlich die Sonne. Ich versuche JetSki zu fahren, doch das billigste was ich verhandeln kann sind 300€ fuer 3 Stunden. NEIN! Das ist zu viel. Jetzt sitze ich in der Rezeption des Campingplatzes und darf den Receptions-PC nutzen. Nach einer Stunde bin ich fertig. Telweise wurde ich auf finnisch angequatscht weil jemand einen Schluessel abgeben wollte oder ähnliches. :-)

Hier gibt es eine kleine Rundfahrt durch die Altstadt von Rauma zu sehen.

Montag, 9. August 2010

Finnland

Morgens in Naantaali. Wunderschoene Altstadt und NOCH keine Touris da, da ich sehr früh unterwegs bin.


Nochmal Naantaali.....vor einem der vielen schoenen Altstadthaeuser


Hans, der mich auf einem Parkplatz angesprochen hat.

Kurz bevor die Biker in Helksinki aus der Faehre als erstes ausfahren duerfen. *dröhn*


So hier wie angekuendigt die zweite Aktualisierung... wie gesagt leider ohne Fotos. Die werde ich bei der naechsten Gelegenheit nachliefern. ;-)
Nachdem ich die Faehre in Helsinki verlassen habe, fahre ich durch die Stadt. Im Kopf arbeitet es, denn ich weiss nicht was ich als naechstes machen soll. Schwanke zwischen eine Nacht in Helsinki, Richung Nordosten auf die Seenplatte oder meinen urspruenglichen Plan nach Westen zu den Scheren. Ich entscheide mich fuer die Seenplatte, die mir auch Magda empfahl. Ich fahre auf der Autobahn ca. 150km nach Norden und erreiche die Seenplatte gegen 19 Uhr. Wunderschöne Landschaft, aber leider sind die meisten Seen hinter Bäumen oder Huegeln versteckt. Das ändert sich nicht, darum beschliesse ich meinen Urspruebglichen Plan aufzunehmen. Richtung Westen zu den Schaeren. Auf diesem Weg will ich vom Jedermannsrecht Gebrauch machen und mein Zelt irgendwo hinstellen. Ich probiere einige Waldwege, die aber irgendwie immer zu einem Haus fuehren. Auf dem weiterem Weg sind andauernd Elch-Warnschilder. Gesehen habe ich aber noch keinen. An einem idyllischen Parkplatz werde ich -kaum den Helm ab- auf deutsch angesprochen. Hans (ca. 55) kommt auch aus Deutschland und seine Mutter ist Finnin. Im Sommer ist er immer hier, in dem Haus was sie nur wenige Kilometer entfernt haben. Er kennt Finnland aber recht wenig. Wir quatschen ungefähr 60min. und fragt auch wo ich schlafen will, denn es ist schon 21Uhr! Ich weiss es ncith, werde wohl wild campen. Er ist nett und erzaehlt mir viel ueber die finnische Kultur. Wir reden ueber Berlin und Köln. Entgegen meinen Hoffnungen hoert seine Nettigkeit aber da auf, mich mit meinem Zelt auf sein Grundstueck einzuladen. Ist zwar etwas egoistisch von mir, haette er aber ruhig machen können. O:-) So dann, eben nicht. Werde in die naechste Kleinstadt fahren, die seiner Aussage nach eine hohe Kriminalitätsrate hat. Aber da gibt es einen Campingplatz. Es ist auch schon 21:30. Nach mehrmaligen Fragen und Antworten in schlechtem Englisch (anscheinend kommt auch hier die Kriminalität durch schlechte Bildung) erreiche ich kurz vor 22Uhr den Campingplatz, der ausserhalb des Ortes, sehr idyllisch an einem See liegt. Es blitzt und donnert und die Rezeption ist schon zu. Drei einheimische helfen mir aber Kontakt zu den Campingplatzleuten herzustellen. Die Tochter, die mich eincheckt spricht fliessend englisch. Ich frage nach dem Wetter, Zelten und wie es mit der Sicherheit sei. Sie sagt mir, dass sie im hinteren Bereich eine Art Gemeinschaftshuette mit Kochstellen und Spuelen haben, die zur Zeit nicht genutzt wird. Zur Not koenne ich darein gehen, wenn das Wetter mir unangenehm ist. Dann muss ich keine Huette mieten. Es kommen wenige Tropfen vom Himmel und ich beschliesse meine Schlafsachen gleich darein zu schleppen, bevor ich anfange das Zelt aufzubauen. Trinke noch ein estisches Bier und haue mich hin. Denke noch nen Moment ueber die weitere Tour nach, ob ich vielleicht den Finnischen Meerbusen ganz umrunden sollte, statt wie geplant die Fähre von Vasaa nach Umea zu nehmen. Ich bin noch zu keinem Entschluss gekommen. Am naechsten Morgen wache ich gegen 5Uhr auf. Keine Lust mehr zu schalfen und mache mich auf den Weg. Es ist angenehm frisch und etwas neblig. Die Versuche zu Tanken entwickeln sich in Finnland jedesmal zu einem Krampf, da es nur Automatentanken gibt, meine KArten nciht genommen werden und ich keine 50€ reinstecken will, da ich die nicht alle kriege mit dem kleinen Tank. Somit fahre ich mehrfach auf dem letzten Tropfen und beschliesse den Reservekanister wieder voll mitzuschleppen. Hatte ihn naemlich vor der Faehre leer gemacht und wollte das aus Gewichtsgruenden auch so lassen. Ich erriche Naantali bei Turku gegen 9:00 Uhr und schaue mir wie geplant die Altstadt an. Hammer, wie eine Cowboystadt. Alle Haeuser aus Holz und muehevoll restauriert. Am Ende der Strasse ein kleiner Hafen und von dort kann man die Kirche sehen. Der Ort schläft noch und ich geniesse die Ruhe eine ganze Weile, bevor ich Richtung Sueden aufbreche um mit den lokalen Faehren eine Rundfahrt ueber die Schaeren zu machen. In Röölä soll die erste Fähre gehen. Tanke dort voll und trinke einen Kaffee. Der "Ort" ist wie ausgestorben und wirkt auf mich etwas wie in einem Horrorfilm, wo seltsame gestalten den Fremden am Motel abmetzeln wollen. Die Einheimischen helfen mir weiter, dass die Faehre mittlerweile von woanders geht. Merke, dass sie "hinter meinem Ruecken" ueber mich sprechen. Ist mir wieder unheimlich. Ich fahre an den neuen Anlegeort und stelle nach einer Stunde warten fest, dass die Faehre erst heute abend wieder faehrt und dann auch noch dahin, wo ich gar nicht hin will. Zwischendurch regnet es kurz heftig aus dem wechselnd bewoelkten Himmel und ich mache mich auf den Weg zu einer anderen Anlegestelle 20Km entfernt. Hier bin ich erfolgreich, so dass ich jetzt auf einer Insel mit Campingplatz bin. Es regntete wieder regelmässig, ziehe meine Regensachen jetzt aber immer sofort an, da ich nicht nochmal durchweichen möchte. Die Schären sind der Hammer. Alles wirkt sehr beruhigend und ich schlafe auf der Box mit den Schwimmwesten ein. :-)



Wer mit mir ein Stueck finnische, kleine Landstrasse fahren will, hier das Video dazu....

Tallinn - Helsinki

Der Blick bis zum Hafen, bevor ich schlafen gehe. Dort liegt eine Faehre, mit der ich morgen evtl. nach Finnland fahren werde.

Der imaginaere "Gullideckel"
Altstadt Tallinn - teilweise noch unrenoviert, ich finde aber gerade deswegen sehenswert.
Magda und ich mit Bierchen auf der alten Stadtbefestigung mit Blick ueber die Altstadt.

Das kurze Bein von Tallinn. Ich erfuhr dass dies der kurze der Zwei Aufgänge zur Stadtbefestigung ist.


So! Habe wieder ein Internetanschluss gefunden - Leider ohne die Moeglichkeit Fotos hochzuladen - das hole ich nach. Bin zwar schon in Finnland, werde jetzt aber zwei Posts erstellen. Sonst wird der eine zu lang. :-)
Ich fahre also nach Tallinn am naechsten Morgen, nachdem ich gut ausgeschlafen habe. Mein Fruehstueck besteht auf der Fahrt aus einer warmen Mahlzeit mit Kartoffeln, Schweinegeschnetzeltem und Rohkost. Typisches Essen und Lecker. In der Raststätte an der Transitstrasse herrscht eine besondere Atmosphaere. Nicht zum ersten Mal auf der Tour fuehle ich mich hier wie Franz Merstonk und Guenther Willers in AUF ACHSE. Falls jemand diese alte Serie kennt. Ich schaute sie frueher als Kind gerne. :-)Es ist super warm, so dass der Fahrtwind auch bei offener Jacke keine Erfrischung bringt. Ich bin zuegig unterwegs und versuche mehrfach Magdalena zu erreichen. Wir verabreden uns dann nach dem Check-In im Hostel bei ihr irgendwo zu treffen. Kurz vor Tallinn treffe ich zwei Schweden mit einer 1200er BMW, denen ich bei Tankproblemen auch nicht helfen kann. Sie verraten mir aber, dass in Schweden soviel Regen fällt, dass teilweise Srassen gesperrt sind "grosse Augen bekomm". In Finnland soll es ja auch nur regnen. Ich bin gespannt auf die kommenden Länder. Ich tanke nud erhalte eine SMS von Magda, dass ihr Besuch den Flug verpasste und ich das zweite Zimmer nutzen koenne. Super! Das Navi lotst mich zuverlaessig zu ihrer Adresse. Als ich da bin zeigt sie mir einen sicheren Stellplatz fuers Motorrad auf dem Hof. Perfekt! Wir (Magda hilft mir) tragen meine Sachen nach oben. Ich bin aber aufgrund des schwuelen Wetters wieder mal durchgeschwitzt. Deswegen ist es auch der Hammer, dass Magda eine Waschmaschine hat und meine Wäsche mal eine Grundreinigung bekommt. Die ewige Handwaesche bringt es auf die Dauer doch nicht! Nachdem wir die Waschvorhaben gut eingetaktet hatten, gingen wir raus und sie zeigte mir die Stadt. Wieder einmal merke ich, dass es Gold wert ist, jemanden zu haben, der sich vor Ort gut auskennt. Magda versorgt mich mit den noetigen Infos aller Sehenswuerdigkeiten, es ist aber dennoch ein entspanntes Sightseeing, was mir sehr gefällt. Hier und da ein Bierchen und ein Zigarettchen mit phänomenalen Ausblicken ueber die Stadt. Ich erfahre einiges ueber die Kultur der Esten und wir gehen auch in die Russisch-Orthodoxe Kirche, die sehr imposant ist. Es findet gerade ein Gottesdienst statt. Wir kehren in einem Lokal ein, dass auf der Speisekarte mehr verspricht als man bekommt. Mir gefällt es aber dennoch besser als Magda. Ich bin auch etwas ausgemärgelt :-) daher sind meine Ansprueche wahrscheinlich nicht so hoch. :-) Anschliessend brauchen wir einen Spaziergang, den wir zum Hafen machen. Dort wollen wir 22:30 Bier kaufen und erfahren an der Kasse, was wir eigentlich schon vorher wussten, naemlich dass man nach 22:00 im Supermarkt kein Bier mehr bekommt. Haben wir gerade ganz vergessen. Aber GUT! Dann setzen wir uns eben mit einer Flasche Wasser an den Hafen. Das stille Wasser ist auch erfrischend und zischt und prickelt, fast wie Bier. :-) Wir quatschen eine ganze Weile und ich merke, dass es mir sehr gut tut, mal mit jemandem deutsch zu sprechen, auch mal etwas mehr als nur Smalltalk. Später gehen wir wieder in die City zurueck, lassen die Kneipen und Discos aber links liegen, da es schon recht spät ist. So Magda, wie versprochen mein Coming-Out: In der Stadt fotografiere ich Gullideckel die ich sehr schoen finde. Das habe ich auch schon in Danzig und Riga gemacht. Welch ein Tick! Der tollste Gullideckel in Tallinn ist auf dem Marktplatz. Ich mache mehrere Fotos und berichte Magda von dem tollen Gullideckel dahinten. Sie lacht mich etwas aus und kommt mit, und wir stellen fest, dass der tolle Gullideckel gar keine Löcher hat und eingentlich "nur" ein runder Stein ist, der den Marktplatzmittelpunkt darstellt. :-) Danach muss ich mir jeden Gullideckel anschauen, ohne dass ich es will. Bin voll gullideckelverrueckt und beschliesse im Scherz, dass ich ein Gullideckelmuseum eroeffne, wenn ich gross bin. :-)
Wir trinken noch ein Absackerbier in einer Bar und ich bekomme mein eigenes, breites Bett mit Blick auf den Hafen aus der 8. Etage. HAMMER!!! LUXUS!!! Es liegt eine Fähre im Hafen, die beleuchtet ist. Ich mache mehrere Fotos vom Hafen und schlafe dann bis morgens/mittags wie ein Murmeltier.
Nach dem gemeinsamen Fruehstueck packe ich meinen Kram zusammen und breche auf zur Faehre. Komme doch etwas in zeitliche Probleme, nachdem ich mich noch einmal verfahre. Nun ist es nur noch eine halbe Stunde bis zum Ablegen der Faehre. Schnell ein Ticket im Hauptgebäude kaufen. "Wir haben keine Tickets mehr, versuchen sie es am Check-In." Diese Antwort wollte ich nicht hoeren. Bin mit dem Moped schnell rueber zum Check-In nud frage nach. "Kommen sie bitte in 10min wieder." Oh man, die machen es spannend. Ich warte. Nach 5min winkt sie mich zu sich rueber und sagt. "Ausweis bitte." Sie fuellt alles aus, gibt mir mein Ticket und sagt:"Aber fahren sie gleich rein, am besten an meinem Schalter." Ich rein und gleich auf die Faehre. FlipFlops an und kurze Sachen, denn ich bin schon wieder nass-geschwitzt. Auf der Faehre (2 Stunden) esse ich nochmal, mache Fotos und kaufe etwas Bier und Tabak, der in Finnland teuer sein soll. In Finnland legen wir an und ich fahre mit den ca. 30 anderen Motorrädern zuerst von der Fähre. Das dröhnt ganz gut da unten im Frachtraum. :-) In Helsinki schein die Sonne und es ist mal wieder schwuel. :-) Ich bin etwas traurig, das Baltikum verlassen zu haben, da ich die russisch angehauchte Kultur teilweise sehr gern mochte.... Mal sehen, was in Skandinavien so auf mich zu kommt....

Samstag, 7. August 2010

Estland...

Am schoensten Strand meines lebens... Beschaeftige mich ca. 30min mit Fotos machen, bevor ich 3Stunden den einsamen, naturbelassenen Strand geniesse

Ich gehe baden. Kein Mensch am Strand, daher auch keine Angst um Wertsachen. Leider merke ich erst im Wasser, dass ich meine Bauchtasche (Ausweis, Bargeld, Karten, Telefonnummern) die ich immer unter der Motorradhose trage vergessen habe ab zu machen. Toll alles durchgeweicht!

Traumstrand!

Ich habe die Namen der Beiden vergessen, aber sie sind super nett und ich reiche nicht an ihre Trinkfestigkeit ran. Sieht man auch auf dem Bild. :-)


Hallo Freunde! Als ich mich gestern aus Riga stohl, war ich etwas traurig, weil die Stadt sicher noch mehr geboten hat, als ich es gesehen und erlebt habe. Es ist eine sehr schöne vielseitige Stadt. Empfehlenswert. Leider etwas sehr touristisch, weil bestimmt schon oefter weiterempfohlen. Ich brauche eine Stunde mit Stau um aus Riga heraus zu kommen. Fange letztendlich auch an, an den Autos im Stau vorbei zu fahren, wie man es in Berlin ab und zu macht. Bisher verkniff ich mir das aus sicherheitstechnischen Gruenden. Die Landstrasse war sehr gut, ist auch eine Hauptverkehrsader. Besser als manch gute Strasse in D. Mein naechster Punkt auf der Karte ist Saulkrasti (?) ein Strand der sehr beliebt bei den Einheimischen ist. Ich fahre aber nicht hin., da ich vermute, dass es ueberlaufen sein wird und darauf habe ich heute wieder keine Lust. Stattdessen entschliesse ich mich den 200m grossen Findling an der steinigen Ostseekueste bei Kap Kumrags zu finden. Auf der Karte ist aber kein Weg eingezeichnet. Also versuche ich einen Waldweg rein zu fahren. Dieser wird immer schmaler und matschiger - zurueck. Naechster Weg, der sich als nicht viel besser erweist. Der fuehrt irgendwie im Kreis und dann parallel zur Landstrasse auf der ich bis vor wenigen Minuten fuhr. Ich fahre direkt neben der Landstrasse (3m daneben) auf tiefem, weichen Sand mit tiefen Spurrillen. Ich komme an meine Grenze und lege das Motorrad langsam diskret auf die Seite. Uebrigens zum zweiten Mal, das erste mal in Polen habe ich verschwiegen. :-) Es ist aber beide Male nichts passiert. Weder mir noch dem Motorrad. Nach 100m Sandrollern zurueck auf der Landstrasse - irgendwie muesste der Weg vielleicht auch anders aussehen. Nen bissl breiter oder so denke ich. Den finde ich auch. Fahre den hoffnungsvoll erscheinenden Schotterweg rein um dann nach 2,5km in einer Sackgasse zu stehen. Toll! Wieder zurueck. Finde von der Landstrasse noch einen Schotterweg, den ich dann nochmal rein fahre und langsam auch die Lust verliere. Da kommen dann aber ein paar Häuser. Gabelung - ich fahre nochmal falsch und finde letztendlich den genialsten Strand meines Lebens!!!! Ganz viele Findlinge, feiner, weicher Sand, umgestuerzte Bäume liegen am Strand, keine Menschen, und inmitten des Strandes wächst ein knorriger Baum. Ich bleibe ein paar stunden, gehe baden mit meiner Bauchtasche, die ich vergas abzumachen und trockne meine teilweise noch nassen Sachen in Wind und Sonne.
Auf dem weiteren Weg fahre ich nach Estland rein und wieder ist kein Kontrolleur an der Grenze. Estland erscheint mir insgesamt am ordentlichsten und saubersten von allen baltischen Ländern. Man spuert auch deutlich den Skandinavischen Einfluss. Magda aus Hamburg, die ich schon länger vom Buggyfahren aus Römö kenne arbeitet zur Zeit in Tallinn. Wir wollen uns morgen in Tallinn treffen und sie verrät mir am Telefon, dass Pärnu (Pernau) eine sehenswerte Stadt sein soll. So mache ich hier stop. Am Ortseingang tanken. 2 Esten mit Motorrad haben Pobleme. Des einen CBF1000 geht immer wieder aus. Wir quatschen ne weile, die wollen bis kurz vor Riga zu einem grossen Motorradtreffen. Super da komme ich her, hörte davon aber nichts. Ueberlege kurz mit zu fahren. Mache es aber nicth, da die am rumwuseln sind und ich nicht weiss, wie lange die noch brauchen und ich kann letztendlich auch nicht helfen und fahre nach Pernau rein. Finde auf anhieb ein Hostel und checke ein. Später laufe ich zum Strand. Dort treffe ich ein junges Finnenpaerchen. "Pernau ist eine Motorradfahrer Stadt" das merkte ich schon! "Wir sind in dem Motorradfahrer Hostel mit Pub - das ist da und da." Shit ich bin im falschen Hostel! Egal, sie verraten mir, dass es in Finnland nur am regnen ist zur zeit. Da will ich uebermorgen hin. Mmh. Ich erkunde die Stadt und treffe auf ein Horde junger Mädchen mit bunten Klamotten und verruekten Frisuren. Sie halten mich an und ich muss einen Schnaps kaufen, weil eine von ihnen heiratet. Vergesse aber der Braut einen Kuss zu geben -wie das so Tradition ist oder? Nachdem ich wegen Umtauschkursproblemen (1/15) viel zu wenig zahlen will und sie sich etwas aufregen, vergesse ich ebenfalls ein Foto zu machen.
Naja später finde ich eine dezennt stilvolle Bar mit Livemusik. Setze mich zu einem jungen Pärchen. Es entwickelt sich auch schnell und fast den ganzen Abend ein tolles Gespräch. Er kommt aus Spanien, sie aus Estland und beide wohnen in Spanien. Sie wohnt aber schon lange nicht mehr in Pernau, daher ist sie heute auch eine Art Tourist. Pernau ist nicht so sehr touristisch - finde ich - und ich geniesse die zeit hier sehr. Spaeter bin ich ziemlich besoffen durch die beiden und fange an im inneren der Lokalität die Disco zu geniessen. Also Tanzen und auf Wasser umsteigen. Der DJ ist gut und die Frauen sind hier wirklich huebsch, nicht nur aufgetakelt wie in Riga. Ich tanze legier in FlipFlops und das geht noch bis 3 Uhr. Ich komme noch mit Maria ins Gespräch, die super nett ist. Später gehe ich ins Hostel, was nur 1min entfernt ist - war mir den Abend lang gar nicht bewusst. :-) Heute fahre ich nach Tallinn und werde mich mit Magdalena aus Hamburg treffen!


Wer mit mir ueber eine Bruecke fahren moechte, die kurz vor der Grenze zu Estland ist, kann sich das kommende Video anschauen. Bitte auf den Strassenzustand achten. An den Grenzen werden Strassen im Baltikum schlecht gepflegt...