Das Motorrad

Warum fahre ich eine Honda Transalp?

Der Wunsch nach einer Transalp bestand bei mir schon seitdem ich im Alter von 16 Jahren bei dem Vater eines Freundes eine rote Transalp (damals Modell PD06) in der Garage stehen sah. Die Maschine gefiel mir vor allem wegen dem Doppelauspuff und der langen Federwege - ein rein optischer Eindruck.

Mit 26 kaufte ich mein erstes Motorrad. Es sollte eine recht große Bauform haben, nicht zu viel Leistung haben aber auch nich zu wenig. Ich mochte schon immer Reiseenduros. Über die Transalp hörte man in Tests oft über die gute Ergonomie der Maschine, Tourenfähigkeit, Gutmütigkeit und die allseitsbekannte Zuverlässigkeit und Wartungsarmut. Vielleicht möchte ich auch mal die Möglichkeit nutzen können etwas im Gelände fahren zu können. Schließlich war sie im Vergleich zu den Bayrischen Edelmotorrädern äußerst erschwinglich. Diese Argumente überzeugten mich und ich habe mir eine 4 Jahre alte Transalp RD11 zugelegt. Nach 2 Jahren und 30.000km musste ich auch erfreulich feststellen, dass alle diese Gerüchte über die Maschine wahr sind. Ja, die Maschine war definitiv die richtige Entscheidung. Obwohl ich viele Dinge an dem Motorrad modifizierte, waren es doch mehr Ergänzungen als Veränderungen. Ich kann also sagen, dass das Motorrad meine Anforderungen sehr gut erfüllt. Ein Motorrad mit diesen speziellen Tourenanforderungen wie ich sie mir vorstelle ist auf dem Motorradmarkt leider nicht fertig zu kaufen. Naja, einige Hersteller haben die Niesche der wirklich geländefähigen Reiseenduros wenigstens erkannt und versuchen ihr Bestes.

Im Folgenden will ich erläutern, welche Modifikationen ich an meiner Honda Transalp XL650V RD11 vorgenommen habe (weitere Bilder folgen noch):


Mein Motorrad noch jungfräulich direkt nach dem Kauf. Und ich ganz stolz daneben. :-)

Gepäck
  • Topcaseträger Hepco Becker mit Kunststofftopcase HepcoBecker (war schon am Motorrad angebracht)
  • Seitenkofferträger der Marke Hepco Becker
  • Kofferanbausatz von Touratech
  • Premium AluSeitenKoffer der Marke MotorradAlukoffer. Diese sind von Hause aus genietet und geklebt. Dadurch sind sie wasserdicht und auch recht stabil, da sie dickeres Blech (2,5mm) haben als die von Touratech (2mm). Das Design ist gefällig und der Preis vor allem geringer als bei Touratech.
    • ich habe die Koffer noch modifiziert mit:
      • Kunststoffbeschichteten Klappgriffen zum Tragen
      • selbst gebauten Flaschenhaltern aus Aluminumblech
      • Reservekanisterhalterung mit VA-Zurrösen aus dem Bootsbedarf
      • Halterung für Klappspaten auf der Innenseite ebenfalls mit VA-Zurrösen aus dem Bootsbedarf
      • Innen habe ich die Koffer mit selbstklebender Klarsichtfolie aus dem Papierwarenladen versehen um den grauen Abrieb am Inhalt zu verhindern
      • Diverse Aufkleber für den Style. :-) Darunter eine Serie "Gute Reise" in den wichtigsten Sprachen der Welt. Selbst entworfen und plotten lassen von einem guten Bekannten.
  • Magnettankrucksack aus dem Zubehör von Tante Louise mit einem großen Kartenfach (A4), denn ohne Karten geht es selbst im GPS-Zeitalter nicht. Wichtig war mir auch, dass der Tankrucksack eine flache Bauform hat, um im Gelände nicht in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein.
  • Werkzeugfach für größere Touren:
    • 1. Version: Werkzeugrolle, gebastelt aus einem PVC-Wasserrohr - wasserdicht und billig. Jede Seite hab ich mit einem Deckel versehen (alles im Baumarkt zu bekommen für ca. 12€). Kabelbinder helfen um die Deckel nicht zu verlieren – das ist mir in Norwegen passiert. :-) Befestigt habe ich die Rolle am originalen Motorschutz mit Hilfe von Spanngurten. (Das befestigte Gummi hat keinen wirklichen Sinn. Man muss nur darauf achten, die Rolle nicht zu hoch zu befestigen, sonst kommt sie beim Einfedern der Gabel z.B. beim Bremsen an den Fender)
    • 2. Version: Mittlerweile habe ich die Werkzeugrolle durch eine selbstgebaute Alu-Werkzeugbox ersetzt. Etwas größer als die Rolle, auch spritzwassergeschützt. Ich habe die Box aus 1,5mm Alublech genietet (Dichtnieten) und die Nähte mit Silikon abgedichtet. Befestigt habe ich die Box mit Schrauben am original Motorschutz, den ich später evtl. noch durch einen aus Alu ersetzen will.


Offroadausrüstung
  • Sturzbügel der Firma Touratech, damit bei einem Sturz nicht die ganze Verkleidung im Eimer ist. Die Dinger haben sich auch schon oft bewährt.
  • Offroad-Schalthebel aus Alu der Marke Touratech, der sich im Gelände bei einem Sturz einklappen soll, um ein Abbrechen zu verhindern. Klappte bisher nicht immer. :-(
  • Spezialanfertigung von tiefergelegten Offroad-Fußrasten aus Edelstahl der Firma MotoBau in Berlin, für bessere Gewalt über die Maschine im Gelände und auf der Straße.
  • Ich habe den Seitenständer mit einer größeren Grundplatte versehen, damit die Maschine auf weichem Untergrund mit dem Seitenständer nicht versinkt. Selbst angefertigt, angeschweißt und lackiert.
  • Die Reifen habe ich natürlich durch etwas geländegängigere Reifen ersetzt, denn ohne Stollen kein Vorankommen im Gelände, jedoch zu Leiden des Fahrkomforts auf Asphalt. Zuerst hatte ich zwei Heidenau K60, die im Gelände hervorragend waren jedoch bei höheren Geschwindigkeiten auf Asphalt zum Pendeln der Maschine neigten. Auf Anraten meiner Werkstatt des Vertrauens, wechselte ich zu "Metzeler Enduro3 – Sahara". Diese sind im Gelände unwesentlich schlechter jedoch bieten sie ein deutlich stabileres Fahrverhalten auf Asphalt. Dafür kosten sie auch etwas mehr. Das ist es mir aber Wert.


Komfort / Handling
  • progrssive Gabelfedern verhindern das bekannte Durchschlagen der Transalp-Gabel
  • ca. 5cm höher gepolsterte Sitzbank ohne Stufe zwischen Sozius und Fahrer für besseres Handling im Gelände und bequemere Sitzposition auf längeren Touren 
  • Das originale Windschild habe ich um ca. 5cm gekürzt. Selbst abgesägt mit einer Laubsäge um weniger Luftverwirbelungen beim Fahren zu haben.
  • Kettenöler der Marke K-Ö-S, gekoppelt an das Rücklicht somit findet eine Schmierung der Kette statt, sobald das Licht eingeschaltet ist. Die Schmiermenge wird über ein manuelles Durchflussventil geregelt. Das Ganze ist pflegeleichter und führt zu längerer Lebensdauer des Kettensatzes. Recherchen haben ergeben, dass dieses System etwas günstiger ist als die Marken-Konkurrenz.
  • Hauptständer für bessere Wartung oder Reifenwechsel, der war aber schon an der Maschine montiert als ich sie gekauft habe.Evtl. werde ich ihn aus Gründen der Gewichtsersparnis bald demontieren.
  • Lenkermittelstrebe und Zigarettenanzünder am Lenker. Nicht zum Zigaretten anzünden sondern um das NaviHandy mit Spannung versorgen zu können.
  • NaviHandy-Halterung aus zwei dünnen Alubelchen an der Lenkermittelstrebe mit Rohrschellen befestigt. Zwischen den Blechen habe ich Gummidämpfer zur Schwingungsentkopplung montiert. Damit soll das Handy (Nokia E66) nicht "kaputtgerüttelt" werden. Befestigt habe ich das Handy mit neuartigen Klettverschlüssen an einem Ersatzakkudeckel. Hält was es verspricht. :-) Bei Regen mache ich ne Tüte drüber. Die Ansagen der Navigation höre ich über ein 30€-Bluetooth-Headset mit Kabel zu den Ohrstöpeln. Das Ganze ist unter dem Helm recht bequem und die Windgeräusche werden gut gedämpft. Musik übers Handy kann man auch mal hören. Laden kann man das Headset über das gleiche Ladegerät wie das Handy. Betriebsdauer des Headsets ca. 6 Stunden.

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